Vor inzwischen fast 40 Jahren wurde mit dem Vorschlag, sich der Erforschung kultureller Transfers zu widmen, eine Debatte eröffnet, die das Methodenspektrum der Geschichtswissenschaft erheblich erweitert hat und auch das Verhältnis zu einem klassischen Verständnis von Vergleich berührt hat. Im Laufe der letzten Jahrzehnte traf diese Debatte auf eine ganze Reihe weiterer Vorschläge aus der transnationalen und Globalgeschichte, aus der Kultur- und Sozialgeschichte, aus den Diskussionen um Postkolonialismus und reciprocal comparisons. Trotzdem oder gerade deswegen ist regelmäßig wiederkehrend die Frage aufgeworfen worden, ob es sich nun um ein etabliertes Verfahren oder um einen noch immer umstrittenen und fragilen Vorschlag handele. Der Vortrag situiert diese Debatte in der Forschungsgeschichte und versucht sich an einer pragmatischen Kombination von Vergleich und Transfer.
Mittwoch, 15. November 2023
Beginn um 16.00 Uhr
Black Box, Maison des Sciences humaines, Belval Campus