THE CONFERENCE IS CANCELED.
Verwüstete Ortschaften, zerstörte Infrastrukturen, vermisste Familienangehörige, Angst vor Seuchen und scharfer Kriegsmunition - in vieler Hinsicht ging auch nach der Befreiung Luxemburgs im Februar 1945 der Krieg in den Köpfen der Menschen weiter. Waren Naziherrschaft und Kampfhandlungen überstanden, so brachte die direkte Nachkriegszeit neue, schwerwiegende Probleme mit sich. Neben 108.000 direkt von den Kriegsschäden Betroffenen waren zahlreiche Luxemburger von ihrer Heimat abgeschnitten. Zwangsrekrutierte Kriegsgefangene in deutscher Uniform, Häftlinge in Konzentrationslagern, „Umgesiedelte“, „Dienstverpflichtete“, Kriegsflüchtlinge – mussten sich nach der endgültigen Niederlage Nazideutschlands unter chaotischen Bedingungen nach Hause durchschlagen.
Repatriierung – Wiederaufbau – Neuanfang. So lautete die gewaltige Herausforderung, der sich das Großherzogtum stellen musste, um Versorgung des Landes, Wiederbeleben seiner brachliegenden Wirtschaft und Instandsetzung der Ortschaften in Angriff zu nehmen. Dieser Wiederaufbau - in der luxemburgischen Geschichtsschreibung als Epoche der „Reconstruction“ betrachtet - wurde bis dato weder in der heutigen Erinnerungskultur noch in einer Museumssausstellung grundlegend betrachtet.
Benoît Niederkorn ist seit 2017 Museumsleiter des Musée National d’Histoire Militaire in Diekirch, wo er 2019 die Ausstellung ‚Doughboys zu Lëtzebuerg‘ kuratierte und aktuell in Zusammenarbeit mit dem Musée d’Histoire[s] Diekirch die Doppel-Ausstellung ,‘Ons zerschloen Dierfer‘- Der Wiederaufbau Luxemburgs (1944-1960)‘ vorbereitet. 1987 in Luxemburg geboren, hält der auf Militärgeschichte spazialisierte Historiker einen Bachelor of Arts in Neuerer und Neueste Geschichte der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg i.Br., sowie einen Master in Geschichte der Universität Regensburg.
Mittwoch, 7. Oktober 2020
18.30 - 20.00 Uhr
Maison du Savoir, Hörsaal 3.500
Anmeldung über Eventbrite erforderlich bis zum 4. Oktober (23 Uhr).
Mehr Informationen unter https://ltah.uni.lu