Public history

“Leben heißt ein Kämpfer sein.” – Zum Verhältnis von Wissenschaft und Öffentlichkeit am Beispiel der modernen Eisenhüttenkunde an der Technischen Hochschule Aachen

Der Beitrag geht der Frage nach wie Fritz Wüst, Professor für Eisenhüttenkunde an der Technischen Hochschule Aachen (1901-1921), Akteurskonstellationen konstruierte, um die Machtverhältnisse zu Gunsten der Aachener Hochschule zu verschieben. Wissenschaft und Öffentlichkeit werden dazu als Ressource füreinander verstanden. Über die Gründung eigener Fachzeitschriften, die Kooperation mit der Industrie und den Interessenverbänden sowie der Berliner Politik mobilisierte Wüst spezifische Öffentlichkeiten für sich und verknüpfte so die Aachener Hüttenkunde vielfältig mit dem sozialen Geflecht des Deutschen Kaiserreiches. Er verstand es, in seinen Vorträgen und Publikationen die Resonanzbedingungen seiner Zeit zu erkennen und für seine Anliegen zu nutzen. So stilisierte er beispielsweise die moderne Eisenhüttenkunde zur Antriebs- und Gestaltungskraft für die Weltmachtambitionen des Deutschen Kaiserreiches. Diese Politik für die Wissenschaft zeigt, wie auf institutioneller und intellektueller Ebene die Verflechtung wissenschaftlicher und politischer Zielsetzungen erfolgte.

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